Regula Brändle ist stellvertretende Geschäftsführerin bei Provital und beherrscht Faszientechniken. Im Interview erklärt sie, was Faszien sind und wann sie behandelt werden.
Immer mehr liest man von Faszien. Was ist das?
Regula Brändle: Faszien sind Bindegewebe wie zum Beispiel Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln usw. Faszien durchziehen als Fasernetzwerk den ganzen Körper. Sie umhüllen und verbinden Knochen, Muskeln und innere Organe. In der Physiotherapie werden Faszien schon lange mitbehandelt. „Rolfing“ ist beispielsweise eine bekannte Faszientechnik.
Wann werden Faszien behandelt?
Wer Schmerzen hat am Bewegungsapparat tut gut daran, eine Fachperson aufzusuchen. Wir Physiotherapeutinnen sind geschult, Störungen zu lokalisieren und kennen Techniken, sie zu lindern oder zu beheben. Erkennen wir, dass die Faszien verklebt oder verkürzt sind, behandeln wir.
Wie sieht eine Behandlung aus?
Wir nutzen Massagetechniken wie dehnen, querdehnen, stretchen, drücken etc. Ganz wichtig ist die richtige Dosierung.
Wann soll man auf die Behandlung der Faszien verzichten?
Wenn Bindegewebe entzündet ist, soll man davon absehen. Verzichten soll auch, wer offene Wunden, Osteoporose oder Lymphsystemerkrankungen hat.
Im Handel werden sogenannte Roll-Sets angeboten für eine Eigenbehandlung zu Hause. Worauf ist dabei zu achten?
Leute, die wissen, wie und mit welcher Dosierung die Rollen einzusetzen sind, können damit gut auch zu Hause arbeiten. Ungeübten empfehle ich das nicht.
Wann haben Sie zuletzt Ihre Faszien behandelt?
Kürzlich habe ich intensiv Tennis trainiert. Um die Verspannungen zu lösen, habe ich mir meine Faszien selber behandelt. Mit einem Tennisball.